Ganz offen gesagt

#32 2022 Über Femizide - mit Yvonne Widler

Episode Summary

Stefan Lassnig spricht mit Journalistin und Buchautorin Yvonne Widler über Femizide: Warum ist das Thema Frauenmorde in Österreich leider ein besonders wichtiges Thema? Was sind die gesellschaftlichen Hintergründe dazu, was haben patriarchale Strukturen mit Femiziden zu tun? Welche Fehler passieren in der Medienberichterstattung? Und was können Politikerinnen und Politiker aber auch wir alle als Gesellschaft unternehmen, um diesen furchtbaren Verbrechen entgegenzuwirken?

Episode Notes

"Heimat bist du toter Töchter" - so lautet der Buchtitel von Yvonne Widler, in dem sie sich dem Thema "Femizide in Österreich" widmet. "Der gefährlichste Ort für eine Frau hierzulande ist nicht die abgelegene Gasse in der Nacht, sondern die Partnerschaft, in der sie lebt. Von Anfang 2010 bis Ende 2020 zählte man in Österreich 319 Frauenmorde und 458 Mordversuche an Frauen. Die meisten davon geschahen durch die Hand des Mannes, der einst sagte, er würde sie lieben. Sie wurden erwürgt, erdrosselt, erschlagen, erstochen, angezündet, mit dem Auto überfahren oder erschossen. Zuvor mussten viele von ihnen jahrelange Martyrien erleben, Psychoterror und körperliche Gewalt. Die männlichen Täter waren meist getrieben von Besitzdenken, Wut, Rache und Misogynie" steht im Vorwort zu diesem Buch.

Im Gespräch mit Stefan Lassnig beschreibt Widler die Ausgangslage und die gesellschaftspolitischen Dimensionen, die hinter den Femiziden stehen. Patrarchale Strukturen und fehlende Gleichstellung der Geschlechter liefern dabei den Nährboden für diese Verbrechen. Widler schildert, welche Spirale der Gewalt Femiziden oft vorausgeht und analyisiert die Fehler in der Medienberichterstattung im Zusammenhang mit Femiziden.

Triggerwarnung: In dieser Episode geht es um Gewalt und Morde an Frauen. Falls Euch dieses Thema zu sehr belastet oder unter Umständen retraumatisiert, hört diese Folge besser nicht oder nicht alleine.

Hilfsangebote (Quelle: "Heimat bist du toter Töchter", Verlag Kremayr & Scheriau )

Bundesweite Frauenhelpline: 0800 222 555

Opfernotruf Weißer Ring 800 112 112

Wiener Interventionsstelle 01/585 32 88

Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Österreich: www.netzwerk-frauenberatung.at

Notruf der Wiener Frauenhäuser: 05 77 22

Frauenhäuser in anderen Bundesländern:

Frauenhaus Burgenland 02682/612 80 

Frauenhaus Klagenfurt 0463/449 66 

Frauenhaus Lavanttal 04352/369 29 

Frauenhaus Spittal an der Drau 04762/613 86 

Frauenhaus Villach 04242/31 0 31 

Frauenhaus Amstetten 07472/665 00 

Frauenhaus Mistelbach 02572/50 88 

Frauenhaus Neunkirchen 02635/689 71 

Sozialhilfezentrum Mödling 02236/465 49 

Haus der Frau St. Pölten 02742/366 514 

Frauenhaus Wr. Neustadt 02622/880 66 

Frauenhaus Linz 0732/606 700

Frauenhaus Ried i. I. 07752/717 33 

Frauenhaus Steyr 07252/877 00

Frauenhaus Vöcklabruck 07672/227 22 

Frauenhaus Wels 07242/678 51

Frauenhaus Salzburg 0662/870 211-60 

Frauenhaus Pinzgau 06582/743 021 

Frauenhaus Graz/Kapfenberg 0316/42 99 00 

Frauenhaus Tirol 0512/342 112

Frauen helfen Frauen Innsbruck 0512/580 977 

Frauennotwohnung Kufstein 05372/636 16

Frauenzentrum Osttirol 04852/671 93 

Frauenhaus in Vorarlberg 05 1755 577 

Krisentelefon für Männer: 0800 400 777 

Männerinfo-Telefon 0720/704 400

Helpchat: www.haltdergewalt.at

Beratung Sexuelle Gewalt: www.sexuellegewalt.at 

Polizei-Notruf: 133

Euro-Notruf: 112

Stiller Notruf: via Smartphone-App DEC112 

Notruf-SMS für Gehörlose an 0800/133 133

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